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Alternative Investments? – Ja, aber unbedingt diversifiziert!

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Als unabhängige Privatbank, die auf jede Form von Vertriebsprovision und Kickback-Zahlung verzichtet, haben wir die Freiheit und zugleich den Anspruch, uns bei allen unseren Anlageentscheidungen auf die anerkannten Ergebnisse aus über 50 Jahren objektiver Finanzmarktforschung zu stützen.

Zentrale Bedeutung hat hierbei die Erkenntnis, dass Risiko nicht gleich Risiko ist, sondern dass man im Rahmen des Managements von Wertpapierdepots strikt zwischen sogenannten systematischen und unsystematischen Risiken unterscheiden sollte. Der Grund hierfür ist ihr unterschiedlicher Charakter oder anders gesagt ihre unterschiedliche Nützlichkeit. 

So können unsystematische Risiken, also spezifische Risiken, die z. B. gezielte Einzelwert-, Branchen- oder Länderinvestments mit sich bringen, durch eine geschickte Portfoliokonstruktion auf ein Minimum reduziert werden. Der Schlüssel liegt in einer breiten Diversifizierung. Das ist der Grund, warum man für das Eingehen von unsystematischen Risiken letztlich nicht mit einem Ertrag „entlohnt“ wird – im Fachjargon Risikoprämie.

 

Wesentliche Unterschiede zwischen unsystematischen und systematischen Risiken

 

Umgekehrt bedeutet dies, dass das Eingehen von systematischen Risiken mit Hilfe eines sehr breit gestreuten Portfolios auf mittlere bis lange Sicht sehr wohl „entlohnt“ wird. Bei systematischen Risiken handelt es sich um allgemeine Risiken des Finanzmarktes, die sich auch durch eine noch so breite Streuung nicht eliminieren lassen. Dies betrifft weitgehend sämtliche Wertpapiere. Ein gutes Beispiel dafür sind Risiken, wie sie sich aus der aktuellen Coronakrise für die Weltwirtschaft und somit auch für die Aktienkurse ergeben. Andere Ursachen können politische Ereignisse oder Zinsänderungen sein – sie wirken sich auf den Gesamtmarkt und nicht allein auf eine spezifische Anlage, wie eine Einzelaktie, aus.

Systematische Risiken sind also im Prinzip „nützliche“ oder auch „produktive“ Risiken. Auf das unnötige Eingehen von unsystematischen Risiken sollten Anleger von daher verzichten. Anlageerfolge, die darauf beruhen, sind statistisch gesehen eher vom Zufall geprägte Erfolge. Dies ist durch eine Vielzahl von empirischen Forschungsergebnissen immer und immer wieder bestätigt worden, so dass es in der unabhängigen Finanzmarktforschung in dieser Hinsicht keinen Zweifel mehr gibt: Sogenannte „aktive“ oder treffender prognosegetriebene Wertpapiermanagements, bei denen u. a. bewusst immer wieder bestimmte Einzeltitel-, Branchen- oder Länderschwerpunkte gesetzt werden, verursachen hohe Kosten und bringen letztlich keinen nachhaltigen Mehrertrag mit sich. 

An dieser Stelle stellt sich nun die Frage, ob damit nicht die Daseinsberechtigung des gesamten Segments sogenannter alternativer Anlagen, wie z. B. Immobilienfonds oder Private-Equity-Fonds (Unternehmensbeteiligungen), angezweifelt werden muss, da sich diese nahezu ausnahmslos durch aktives Management auszeichnen. Die Forschungsarbeiten des Nobelpreisträgers Robert Shiller zeigen aber, dass es sich hierbei nur um einen scheinbaren Widerspruch handelt. In einer Reihe von Studien konnte er eindrucksvoll belegen, dass in bestimmten Nischen des Finanzmarktes genau die Markteigenschaft nicht immer voll und ganz gegeben ist, welche sowohl die Trennung in systematische und unsystematische Risiken erzwingt als auch begründet, warum aktives Wertpapiermanagement letztlich erfolglos ist: nämlich die Eigenschaft der Informationseffizienz liquider Finanzmärkte.  

Vereinfacht ausgedrückt geht es dabei darum, dass in den aktuellen Kursen bereits sämtliche relevanten Informationen verarbeitet („eingepreist“) und damit im Grunde entwertet sind, so dass sie nicht mehr zur Renditesteigerung ausgenutzt werden können. Diese für die liquiden internationalen Aktien- und Anleihemärkte so charakteristische Eigenschaft fehlt nun genau in den Marktsegmenten, in denen alternative Investments angesiedelt sind. 

Weitere Beispiele für alternative Investments sind versicherungsnahe Anleihen zur Absicherung von Schäden aus Naturkatastrophen („Cat-Bonds“) oder auch der Markt für sogenannte Mikrofinanzkredite, d. h. Kleinstkredite in Entwicklungsländern. 

Es lässt sich daher festhalten: Aktiv gemanagte alternative Investments haben eine grundsätzliche Daseinsberechtigung, weil in den entsprechenden Anlagebereichen die Informationseffizienz eben nicht gegeben ist. Es ist daher durchaus sinnvoll, ganz gezielt Märkte bzw. Anlagesegmente zu identifizieren, die auf Marktineffizienzen beruhende Fehlbewertungen aufweisen und diese durch geeignete Investitionen auszunutzen. Damit dies erfolgreich gelingt, müssen allerdings folgende Besonderheiten berücksichtigt werden:









Aus all dem ergibt sich die dringende Empfehlung, sich als Anleger keinesfalls dem Risiko einer einzelnen alternativen Anlage auszusetzen, sondern in dieses Segment grundsätzlich nur zu investieren, wenn die Anlageform ein ganzes Bündel alternativer Investments beinhaltet, wie es in folgender Grafik mit Bezug auf unsere entsprechende Vermögensverwaltung „Wissen“ dargestellt ist.

 

Gewichtung nach Anlagebereichen im Wissensbaustein der Quirin Privatbank

 

Doch auch im Rahmen eines diversifizierten Portfolios alternativer Investments ist die laufende Überwachung und Kontrolle der jeweiligen Risikoausprägungen von entscheidender Bedeutung.

 

Bewertung der Investitionsrisiken im Wissensbaustein der Quirin Privatbank

 

Wird in alternative Anlagen wie beschrieben investiert, dann sind sie keine Konkurrenz zu einem aus internationalen Aktien und Anleihen bestehenden Portfolio, sondern ergänzen dieses in idealer Weise. Der Grund hierfür sind die in der Regel völlig anders gelagerten Risiken, denen alternative Investments ausgesetzt sind, was sich in äußerst geringen Korrelationen (Wechselbeziehungen) zu den allgemeinen Aktien- und Anleihemärkten zeigt. Die Ursache hierfür ist, dass die Renditen, die mit solchen Investments erzielt werden können, in aller Regel eine sehr geringe Abhängigkeit vom Treiben an den herkömmlichen Aktien- und Anleihemärkten haben. Alternative Anlagen können daher im Rahmen einer Gesamtstrategie die Funktion eines Risikopuffers übernehmen, der vor allem in Krisenzeiten greift.

Wie gut dies tatsächlich funktioniert, hat sich in der Coronakrise eindrucksvoll gezeigt: Während die globalen Aktien- und Anleihemärkte in die Knie gezwungen wurden, konnten viele alternative Investments ihren Wert halten oder mussten nur geringe Verluste verkraften.

Die beschriebenen Zusammenhänge sind letztlich der Grund, warum die Quirin Privatbank alternative Anlagen nicht wie die meisten Wettbewerber als Einzelinvestment anbietet, sondern im Rahmen eines sorgfältig und aufwändig gemanagten Portfolios – unseres „Wissensbausteins“. Idealerweise wird in den „Wissensbaustein“ nicht ausschließlich, sondern ergänzend zum Herzstück unseres Anlagekonzepts, dem „Marktbaustein“, investiert, der breit gestreut an den (informationseffizienten) internationalen Aktien- und Anleihemärkten engagiert ist.

 

Wissenschaftliche Studien bestellen

 

Disclaimer/rechtliche Hinweise

Der Beitrag ist mit größter Sorgfalt bearbeitet worden. Er enthält jedoch lediglich unverbindliche Analysen und Erläuterungen. Die Angaben beruhen auf Quellen, die wir für zuverlässig halten, für deren Richtigkeit, Vollständigkeit und Aktualität wir aber keine Gewähr übernehmen können. Die Informationen wurden einzig zu Informations- und Marketingzwecken zur Verwendung durch den Empfänger erstellt und können keine individuelle anlage- und anlegergerechte Beratung ersetzen.

Die Informationen stellen keine Anlage- Rechts- oder Steuerberatung, keine Anlageempfehlung und keine Aufforderung zum Erwerb oder zur Veräußerung dar. Die Vervielfältigung und Weiterverbreitung ist nicht erlaubt. Kein Teil darf (auch nicht auszugsweise) ohne unsere ausdrückliche vorherige schriftliche Genehmigung nachgedruckt oder in ein Informationssystem übertragen oder auf irgendeine Weise gespeichert werden, und zwar weder elektronisch, mechanisch, per Fotokopie noch auf andere Weise.

Als unabhängige Privatbank, die auf jede Form von Vertriebsprovision und Kickback-Zahlung verzichtet, haben wir die Freiheit und zugleich den Anspruch, uns bei allen unseren Anlageentscheidungen auf die anerkannten Ergebnisse aus über 50 Jahren objektiver Finanzmarktforschung zu stützen.

Zentrale Bedeutung hat hierbei die Erkenntnis, dass Risiko nicht gleich Risiko ist, sondern dass man im Rahmen des Managements von Wertpapierdepots strikt zwischen sogenannten systematischen und unsystematischen Risiken unterscheiden sollte. Der Grund hierfür ist ihr unterschiedlicher Charakter oder anders gesagt ihre unterschiedliche Nützlichkeit. 

So können unsystematische Risiken, also spezifische Risiken, die z. B. gezielte Einzelwert-, Branchen- oder Länderinvestments mit sich bringen, durch eine geschickte Portfoliokonstruktion auf ein Minimum reduziert werden. Der Schlüssel liegt in einer breiten Diversifizierung. Das ist der Grund, warum man für das Eingehen von unsystematischen Risiken letztlich nicht mit einem Ertrag „entlohnt“ wird – im Fachjargon Risikoprämie.

 

Wesentliche Unterschiede zwischen unsystematischen und systematischen Risiken

 

Umgekehrt bedeutet dies, dass das Eingehen von systematischen Risiken mit Hilfe eines sehr breit gestreuten Portfolios auf mittlere bis lange Sicht sehr wohl „entlohnt“ wird. Bei systematischen Risiken handelt es sich um allgemeine Risiken des Finanzmarktes, die sich auch durch eine noch so breite Streuung nicht eliminieren lassen. Dies betrifft weitgehend sämtliche Wertpapiere. Ein gutes Beispiel dafür sind Risiken, wie sie sich aus der aktuellen Coronakrise für die Weltwirtschaft und somit auch für die Aktienkurse ergeben. Andere Ursachen können politische Ereignisse oder Zinsänderungen sein – sie wirken sich auf den Gesamtmarkt und nicht allein auf eine spezifische Anlage, wie eine Einzelaktie, aus.

Systematische Risiken sind also im Prinzip „nützliche“ oder auch „produktive“ Risiken. Auf das unnötige Eingehen von unsystematischen Risiken sollten Anleger von daher verzichten. Anlageerfolge, die darauf beruhen, sind statistisch gesehen eher vom Zufall geprägte Erfolge. Dies ist durch eine Vielzahl von empirischen Forschungsergebnissen immer und immer wieder bestätigt worden, so dass es in der unabhängigen Finanzmarktforschung in dieser Hinsicht keinen Zweifel mehr gibt: Sogenannte „aktive“ oder treffender prognosegetriebene Wertpapiermanagements, bei denen u. a. bewusst immer wieder bestimmte Einzeltitel-, Branchen- oder Länderschwerpunkte gesetzt werden, verursachen hohe Kosten und bringen letztlich keinen nachhaltigen Mehrertrag mit sich. 

An dieser Stelle stellt sich nun die Frage, ob damit nicht die Daseinsberechtigung des gesamten Segments sogenannter alternativer Anlagen, wie z. B. Immobilienfonds oder Private-Equity-Fonds (Unternehmensbeteiligungen), angezweifelt werden muss, da sich diese nahezu ausnahmslos durch aktives Management auszeichnen. Die Forschungsarbeiten des Nobelpreisträgers Robert Shiller zeigen aber, dass es sich hierbei nur um einen scheinbaren Widerspruch handelt. In einer Reihe von Studien konnte er eindrucksvoll belegen, dass in bestimmten Nischen des Finanzmarktes genau die Markteigenschaft nicht immer voll und ganz gegeben ist, welche sowohl die Trennung in systematische und unsystematische Risiken erzwingt als auch begründet, warum aktives Wertpapiermanagement letztlich erfolglos ist: nämlich die Eigenschaft der Informationseffizienz liquider Finanzmärkte.  

Vereinfacht ausgedrückt geht es dabei darum, dass in den aktuellen Kursen bereits sämtliche relevanten Informationen verarbeitet („eingepreist“) und damit im Grunde entwertet sind, so dass sie nicht mehr zur Renditesteigerung ausgenutzt werden können. Diese für die liquiden internationalen Aktien- und Anleihemärkte so charakteristische Eigenschaft fehlt nun genau in den Marktsegmenten, in denen alternative Investments angesiedelt sind. 

Weitere Beispiele für alternative Investments sind versicherungsnahe Anleihen zur Absicherung von Schäden aus Naturkatastrophen („Cat-Bonds“) oder auch der Markt für sogenannte Mikrofinanzkredite, d. h. Kleinstkredite in Entwicklungsländern. 

Es lässt sich daher festhalten: Aktiv gemanagte alternative Investments haben eine grundsätzliche Daseinsberechtigung, weil in den entsprechenden Anlagebereichen die Informationseffizienz eben nicht gegeben ist. Es ist daher durchaus sinnvoll, ganz gezielt Märkte bzw. Anlagesegmente zu identifizieren, die auf Marktineffizienzen beruhende Fehlbewertungen aufweisen und diese durch geeignete Investitionen auszunutzen. Damit dies erfolgreich gelingt, müssen allerdings folgende Besonderheiten berücksichtigt werden:









Aus all dem ergibt sich die dringende Empfehlung, sich als Anleger keinesfalls dem Risiko einer einzelnen alternativen Anlage auszusetzen, sondern in dieses Segment grundsätzlich nur zu investieren, wenn die Anlageform ein ganzes Bündel alternativer Investments beinhaltet, wie es in folgender Grafik mit Bezug auf unsere entsprechende Vermögensverwaltung „Wissen“ dargestellt ist.

 

Gewichtung nach Anlagebereichen im Wissensbaustein der Quirin Privatbank

 

Doch auch im Rahmen eines diversifizierten Portfolios alternativer Investments ist die laufende Überwachung und Kontrolle der jeweiligen Risikoausprägungen von entscheidender Bedeutung.

 

Bewertung der Investitionsrisiken im Wissensbaustein der Quirin Privatbank

 

Wird in alternative Anlagen wie beschrieben investiert, dann sind sie keine Konkurrenz zu einem aus internationalen Aktien und Anleihen bestehenden Portfolio, sondern ergänzen dieses in idealer Weise. Der Grund hierfür sind die in der Regel völlig anders gelagerten Risiken, denen alternative Investments ausgesetzt sind, was sich in äußerst geringen Korrelationen (Wechselbeziehungen) zu den allgemeinen Aktien- und Anleihemärkten zeigt. Die Ursache hierfür ist, dass die Renditen, die mit solchen Investments erzielt werden können, in aller Regel eine sehr geringe Abhängigkeit vom Treiben an den herkömmlichen Aktien- und Anleihemärkten haben. Alternative Anlagen können daher im Rahmen einer Gesamtstrategie die Funktion eines Risikopuffers übernehmen, der vor allem in Krisenzeiten greift.

Wie gut dies tatsächlich funktioniert, hat sich in der Coronakrise eindrucksvoll gezeigt: Während die globalen Aktien- und Anleihemärkte in die Knie gezwungen wurden, konnten viele alternative Investments ihren Wert halten oder mussten nur geringe Verluste verkraften.

Die beschriebenen Zusammenhänge sind letztlich der Grund, warum die Quirin Privatbank alternative Anlagen nicht wie die meisten Wettbewerber als Einzelinvestment anbietet, sondern im Rahmen eines sorgfältig und aufwändig gemanagten Portfolios – unseres „Wissensbausteins“. Idealerweise wird in den „Wissensbaustein“ nicht ausschließlich, sondern ergänzend zum Herzstück unseres Anlagekonzepts, dem „Marktbaustein“, investiert, der breit gestreut an den (informationseffizienten) internationalen Aktien- und Anleihemärkten engagiert ist.

 

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Der Beitrag ist mit größter Sorgfalt bearbeitet worden. Er enthält jedoch lediglich unverbindliche Analysen und Erläuterungen. Die Angaben beruhen auf Quellen, die wir für zuverlässig halten, für deren Richtigkeit, Vollständigkeit und Aktualität wir aber keine Gewähr übernehmen können. Die Informationen wurden einzig zu Informations- und Marketingzwecken zur Verwendung durch den Empfänger erstellt und können keine individuelle anlage- und anlegergerechte Beratung ersetzen.

Die Informationen stellen keine Anlage- Rechts- oder Steuerberatung, keine Anlageempfehlung und keine Aufforderung zum Erwerb oder zur Veräußerung dar. Die Vervielfältigung und Weiterverbreitung ist nicht erlaubt. Kein Teil darf (auch nicht auszugsweise) ohne unsere ausdrückliche vorherige schriftliche Genehmigung nachgedruckt oder in ein Informationssystem übertragen oder auf irgendeine Weise gespeichert werden, und zwar weder elektronisch, mechanisch, per Fotokopie noch auf andere Weise.

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