Immer mehr Menschen wollen ressourcenschonender und verantwortungsvoller leben, mich eingeschlossen. Die Wege dorthin sind vielfältig: mehr regionale Lebensmittel kaufen, weniger fliegen, Plastikmüll vermeiden, weniger Konsum insgesamt. Auch mit einer nachhaltigen Geldanlage kann man einen Beitrag leisten. Das wird der aktuellen Studie der puls Marktforschung und der Quirin Privatbank, „Nachhaltige Geldanlagen in Deutschland“, zufolge für viele Menschen auch immer wichtiger. So gaben 39 Prozent der Befragten an, zukünftig mehr nachhaltige Geldanlagen nutzen zu wollen.
Bislang sind nachhaltige Geldanlagen jedoch oft als teuer, riskant oder wenig(er) ertragreich verschrien. Lange Zeit war auch genau das zutreffend – und das hat sich in den Köpfen der Anleger festgesetzt. Das belegen auch die Studienergebnisse: Viele Anleger sind überzeugt, sie müssten zugunsten von Nachhaltigkeit auf Rendite verzichten, diese teuer erkaufen oder höhere Risiken in Kauf nehmen. Dem ist aber nicht so – wenigstens nicht mehr. Zumindest dann, wenn Anleger ein paar grundlegende Zusammenhänge beachten und neue Möglichkeiten der nachhaltigen Geldanlage nutzen.
1. Vorurteil: „Nachhaltige Anlagen sind teurer als andere“
Die positive Wirkung nachhaltiger Anlagen für Umwelt und Gesellschaft musste bislang vom Anleger oft teuer erkauft werden. Aus Sicht des Anlagemanagements liegt der Grund auf der Hand: In der Vergangenheit standen nachhaltige Anlagelösungen zumeist nur in Form prognosegetriebener, sogenannter „aktiver“ Fonds zur Verfügung. Hier entstehen für das Fondsmanagement viel höhere Kosten als beispielsweise bei kostengünstigen ETFs, die aber nicht auf die Integration der Nachhaltigkeitskriterien zurückzuführen sind. Diese höheren Kosten für nachhaltige Produkte wurden aufgrund der generell höheren Zahlungsbereitschaft für nachhaltige Anlageprodukte hingenommen. Das zeigt die Studie ebenfalls. Fast jeder Zweite der insgesamt 2.153 repräsentativ Befragten gab an, für nachhaltige Produkte mehr zahlen zu wollen als für nicht nachhaltige. So löblich diese Bereitschaft zugunsten der guten Sache scheinen mag, so unnötig ist sie – zumindest bei der nachhaltigen Geldanlage. Diese gibt es im übertragenen Sinne (jetzt) nicht mehr nur im teuren Bio-Supermarkt, sondern auch in der kostengünstigen und dabei nicht unbedingt weniger nachhaltigen Variante. Heute ist eine kostengünstige Umsetzung mit ETFs und Indexprodukten ohne Weiteres möglich, so wie wir das beispielsweise bei uns im Hause anbieten.
2. Vorurteil: „Nachhaltige Anlagen bringen weniger Rendite“
Und mit noch einem Vorurteil räumt eine solche zeitgemäße Umsetzung nachhaltiger Geldanlage auf. In der Vergangenheit haben nachhaltige Portfolios zumeist weniger Rendite abgeworfen als nicht nachhaltige Vergleichsmaßstäbe, weil sie zu wenig diversifiziert waren und Verlustrisiken damit stark durchschlagen konnten. Daraus entstand seitens der Anleger oft der Trugschluss, dass mit diesem Weniger an Rendite ein Beitrag zu mehr Nachhaltigkeit geleistet wird. Dem ist aber nicht so. Dieser Trugschluss wird auch durch die Studie untermauert. Den Ergebnissen zufolge ist jeder vierte Anleger bereit, zugunsten der Nachhaltigkeit auf einen Teil der Rendite zu verzichten. Und zwar auf einen nicht unerheblichen: Bis zu 30 % weniger Rendite wären für die befragten Anleger in Ordnung. Hierfür wurde eine klassische Anlage mit 2 % Rendite in Aussicht gestellt und gefragt, wie viel Rendite die nachhaltige Alternative bieten müsste, damit man sich gerade noch für die nachhaltige Variante entscheiden würde. Das Ergebnis: Anleger würden auf bis zu 0,62 % und damit immerhin auf fast ein Drittel der angebotenen 2 % verzichten.
Auch hier gilt: So lobenswert diese Bereitschaft ist, so wenig sinnvoll ist sie. Niemand muss heute auf Rendite verzichten, wenn er nachhaltig anlegen möchte. Im Gegenteil: Nachhaltige Indizes performen sogar oft besser als nicht nachhaltige – sprich: Sie werfen eine bessere Rendite ab als ihre nicht nachhaltigen Pendants. Lassen Sie sich von Ihrer Beraterin oder Ihrem Berater der Quirin Privatbank den Vergleich einmal genauer erläutern – und schauen Sie sich den beeindruckenden Renditevorsprung nachhaltiger Indizes während der Coronakrise an.
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3. Vorurteil: „Nachhaltige Anlagen sind riskanter“
Jeder Vierte gab in der Befragung an, dass nachhaltige Geldanlagen risikoreicher sind als herkömmliche. Diese Überzeugung kommt nicht von ungefähr, denn de facto ist das vielerorts wie eben schon beschrieben auch noch genau so. Warum? Durch die in klassischen Nachhaltigkeitsansätzen vorgenommenen zahlreichen Ausschlüsse von nicht nachhaltigen Unternehmen aus dem Anlageuniversum werden Portfolios in vielen Fällen sehr stark konzentriert. Viele der großen und weltweit investierenden aktiv gemanagten nachhaltigen Aktienfonds in Deutschland enthalten beispielsweise weniger als 100 Positionen im Portfolio. Das ist nicht einmal ein Sechzehntel der im MSCI World Index – einem weltweiten Vergleichsindex für Aktien aus Industrieländern – enthaltenen Aktien. Und um Risiken durch Diversifikation erfolgreich zu reduzieren, ist das viel zu wenig.
Bis vor Kurzem gab es auch tatsächlich kaum geeignete Produkte und keine ausreichend große Datenbasis zu nachhaltig agierenden Unternehmen, um ein nach wissenschaftlichen Kriterien möglichst breit gestreutes Nachhaltigkeitsportfolio zusammenstellen zu können. Das hat sich erst in den letzten Jahren und Monaten geändert, so dass inzwischen auch nachhaltige Anlagelösungen möglich sind, die die Fallstricke der Vergangenheit vermeiden.
Das Beste aus beiden Welten: Nachhaltigkeit und Rendite
So setzen wir nachhaltige Geldanlage auch für unsere Kunden um – mit der Vermögensverwaltung „Verantwortung“, die wir seit Mai 2019 anbieten. Hierbei handelt es sich weder um „Öko pur“ noch um ein grün angestrichenes Produkt. Vielmehr verbindet „Verantwortung“ sozusagen das Beste aus beiden Welten – Rendite und Nachhaltigkeit. Das heißt, die elf Nachhaltigkeits-Strategien stellen eine wirtschaftlich sinnvolle Balance zwischen Verbesserung der Nachhaltigkeitswerte (ESG-Kriterien und CO2-Ausstoß) und Sicherstellung einer ausreichenden Diversifikation her. ESG steht für Environment (Umwelt), Social (Soziales) und Governance (gute Unternehmensführung). Umgesetzt wird das mit kostengünstigen ETFs und indexorientierten Fonds. Anleger investieren so wissenschaftlich fundiert in die weltweiten Kapitalmärkte, konkret in mehr als 3.000 Aktien sowie Anleihen von rund 800 verschiedenen Emittenten, und erhalten dadurch die so wichtige breite Risikostreuung. Mit dieser Herangehensweise übernehmen wir nicht nur Verantwortung für einen nachhaltigen Wandel in Wirtschaft und Gesellschaft, sondern auch für den nachhaltigen Anlageerfolg unserer Kunden.
Nachhaltige Geldanlagen werden immer beliebter
Dass dieses Konzept von den Anlegern gesucht wird und gut ankommt, zeigt auch das Nutzungsverhalten unserer Kunden. 70 % aller in diesem Jahr neu eröffneten Mandate in der Vermögensverwaltung der Quirin Privatbank sind nachhaltige Mandate, im letzten Jahr waren es noch 59 %. Seit Auflegung im Mai 2019 wurden bereits 190 Millionen Euro in der Vermögensverwaltung „Verantwortung“ investiert. Trotz Corona und weltweitem Marktcrash – oder gerade deswegen? – wachsen die verwalteten Vermögen und Mandate im nachhaltigen Bereich bei uns stetig. Zu diesem Erfolg trägt sicher auch die stete Aufklärungsarbeit unserer Vermögensberaterinnen und Vermögensberater bei, die bei unseren Kunden und Interessenten die drei Vorurteile in Sachen Nachhaltigkeit kontinuierlich ausräumen.
Fazit in Sachen Nachhaltigkeit: Oft werden nachhaltige Geldanlagen mit Bio-Produkten im Supermarkt verglichen. Diese sind nachhaltig hergestellt und deshalb zu Recht teurer. Nachhaltigkeit bei der Geldanlage wird anders „erzeugt“, kostet aber im Gegensatz zum Bio-Lebensmittel nicht mehr als eine herkömmliche Anlage. Wenn mehr Menschen wissen, dass sie sich Nachhaltigkeit bei der Geldanlage nicht teuer erkaufen müssen, dass sie weder auf Rendite verzichten noch höhere Risiken in Kauf nehmen müssen, würde in fünf Jahren wahrscheinlich nicht nur jeder vierte Euro (wie in unserer Studie von den Befragten angegeben), sondern vielleicht sogar jeder zweite Euro nachhaltig angelegt. Und das wiederum wäre für Umwelt und Gesellschaft ein enormer Gewinn.
Sie wollen mehr zum Thema erfahren? Dann schauen Sie auf unserer Website "Nachhaltige Geldanlage bei der Quirin Privatbank" vorbei und laden Sie sich unseren PDF-Flyer "Nachhaltigkeit und Rendite in Einklang bringen" runter.
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